Willi Bleicher: Wer nicht kämpft, hat schon verloren – Widerstandskämpfer und Arbeiterführer
TVDoku / Reportage


Willi Bleicher gehörte wie Oskar Schindler zu den ersten Deutschen, die in Israel als “Gerechte unter den Völkern” geehrt wurden. Der Stuttgarter hat die Nazis schon früh bekämpft und kam dafür ins Konzentrationslager Buchenwald. Dort hat er unter Lebensgefahr den damals dreijährige Jude Stefan Jerzy Zweig aus Krakau vor dem Tod gerettet, der als das „Kind von Buchenwald“ bekannt wurde.

Seine und Bleichers Geschichte wird im Roman von Bruno Apitz: „Nackt unter Wölfen“ erzählt, der mit Armin Müller-Stahl später verfilmt wurde. Bleicher war eine Suchender, einer der immer danach bestrebt war, „das Leben lebenswerter zu machen“. In der jungen Bundesrepublik wurde er Gewerkschaftler und führte den Verband der IG Metall in Baden-Württemberg. In Deutschlands wichtigstem Metallerverband war er für legendäre Streiks der 60er und 70er Jahre verantwortlich. Dabei traf er auf Hanns-Martin Schleyer, der in der NS-Zeit den Rang des SS-Offiziers trug. Er wurde als Arbeitgeberpräsident sein direkter Gegenspieler und Verhandlungspartner. Über die Erlebnisse in Buchenwald schwieg er lange Jahre. Man wollte davon nichts hören, in der jungen Bundesrepublik. Aber Buchenwald blieb für ihn das prägende Ereignis seines Lebens.

Der Film zeichnet die Geschichte eines Mannes, der immer kämpfen musste und der nie aufgab. Vor allem kommt Stefan Jerzy Zweig zu Wort, das „Kind von Buchenwald“, der auch nach dem Krieg den Kontakt zu seinem Retter (und 2. Vater, wie er ihn nennt) gehalten hat.

 

„Wer nicht kämpft hat schon verloren“ wurde für den Filmpreis Baden-Württemberg nomminiert.

 

Autor Hermann G. Abmayr ist seit Ende der 80er Jahre als Filmemacher für den SDR, SWR und den WDR tätig. Über Bleicher hat er im Silberburg-Verlag bereits eine Biographie veröffentlicht. Er war der Rechercheur der ARD-Dokumentation „Gesucht wird Josef Mengele“, die mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Mit dem Dokumentarfilm „Vor uns das Paradies“ (SWR) bekam er eine Grimme-Preis-Nominierung.

PRODUKTION

Produktionsjahr: 2007

Länge: 60 Min.

Buch, Regie: Hermann G. Abmayr
Kamera: Sebastian Georgi

Ton: Alexander Ott
Schnitt: Monika Spannenberger

 

Eine Produktion der BildManufaktur GmbH.

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