Das zeigen die Frauen der katarischen Fussball-Nationalmannschaft nur im Training. Die Henna-Bemalung und auch die offenen Haare soll eigentlich kein fremder Mann sehen. Eine Frauen-Nationalmannschaft im Emirat Katar – einer von vielen Widersprüchen in einem Land, in dem kaum einer mehr Demokratie fordert. Denn der alleinherrschende Emir sorgt gut für seine Untertanen.
Modern, islamisch, erfolgreich. Davon profitieren vorallem die 250.000 Katarer. Der Bauboom zieht aber auch hunderttausende Gastarbeiter an. Einige von ihnen würden brutal ausgebeutet, kritisiert Human Rights Watch. Hungerlöhne, miese Unterbringung, gefährliche Arbeit. Undkaum eine Chance, etwas dagegen zu tun.
Wird das neue, schöne Katar von modernen Arbeitssklaven erbaut?
Im Dezember sollen die Arbeiten für die WM-Stadien beginnen. Sie alle werden, wie dieser Prototyp, mit einer riesigen Klimaanlage ausgestattet sein.
Nasser al-Khater vom katarischen WM-Komitee kennt die Vorwürfe. Katar sei dabei, das Problem zu lösen, sagt er. Aber Katar brauche Zeit.
ganz vorne mitspielen. Und zwar nicht nur beim Fußball
In der Hauptstadt Doha weht über der syrischen Botschaft die Fahne der Opposition – das gibt es sonst nirgends. Seit Beginn des arabischen Frühlings fördert das Katar Regime-Gegner in Syrien, Ägypten und Libyen. Mit Waffen, viel Geld und politischer Unterstützung.
Und dann gibt es noch „Katar Charity“, die finanziell bestens ausgestattete katarische Hilfsorganisaton. Diese Kinder sind mit ihren Familien aus Syrien geflohen. Katar bezahlt eine Schule, syrische Lehrer, lässt syrische Schulbücher drucken.
Katar hat viel Geld und ehrgeizige politische Ziele
Katars Öl- und Gasmillionen sind langfristig angelegt. In moderner Infrastruktur und in guten Taten, von denen man spricht, die Freunde schaffen, Beziehungen, Verpflichtungen. Wir hätten gerne von Katars Führung erfahren, wie sie selbst die Rolle Katars in der Welt sieht. Doch ein vereinbartes Interview mit dem Außenminister wurde wieder abgesagt, andere Würdenträger waren nicht zu sprechen. Kritiker der Regierungspolitik, von denen es wenige gibt, wollten lieber gar nicht mit uns reden. Die Herrscherfamilie ist mächtig in Golfemirat Katar.
richtig aufstellen und gewinnen.
Die Frauen-Nationalmannschaft wird heute zum Länderspiel gegen Bahrain antreten. 120 Prozent müsst ihr geben, sagt die Trainerin, nur dann können wir siegen. Katar will einen Spitzenplatz in der Welt. Und Katar will sich all die arabischen Nationen verpflichten, die alte Herrscher abgeschüttelt haben. Doch diese Mission scheint gescheitert.
(Auszug aus dem Pressetext)
Produktion
Produktionsdatum: November 2013
Autor: Volker Schwenck
Kamera: Jürgen Killenberger
ARD-Studio Kairo / BildManufaktur Kairo
Weitere Informationen
Sendetermine
ARD: SO, 10.11.2013 19:20 Uhr



