Seit fast vier Jahren wehren sich die Arbeiter der ehemaligen Fabrik des Autozulieferers GKN bei Florenz gegen ihre Kündigungen. Per Mail wurden sie von heute auf morgen entlassen und die Fabrik zum Spekulationsgut erklärt, doch die Kündigungen waren ungültig. Das Collettivo berief noch am selben Tag eine Betriebsversammlung ein. Da ein Gesetz in Italien Kündigungen während einer Betriebsversammlung verbietet, dauert diese jetzt seit fast vier Jahren an.
Trotzdem bezahlt der neue Besitzer keine Löhne mehr und spielt auf Zeit. Zuerst gab er an, in der Fabrik irgendwann wieder produzieren zu wollen, doch einen Plan gibt es nicht. Seit Jahren toben juristische Auseinandersetzungen, währenddessen geht den Arbeitern das Geld aus. Nur noch 60 der ehemals 450 Mitarbeiter sind übrig. Doch das Collettivo trommelt nicht nur auf der Straße, mittlerweile haben die Arbeiter selbst einen Businessplan entwickelt, der die Fabrik in eine Genossenschaft wandeln soll, die nachhaltige Produkte herstellen könnte. Auch die Politik mischt sich jetzt ein. Mittlerweile ist der Arbeitskampf des Collettivo di Fabbrica auch außerhalb von Italien bekannt. Wie wird dieser Kampf ausgehen?
Im ehemaligen, florentinischen GKN-Werk kumulieren in verschärfter und beispielhafter Weise die Probleme der europäischen Autoindustrie zu einer explosiven Mischung.