„Hier war früher ein großes Dorf mit 70 Familien“, sagt Kaboua und deutet auf die leere, öde Fläche um ihn herum. Nur ein paar Palmenstümpfe erinnern daran, dass hier einmal Leben möglich war. Mittlerweile kann man den Ort nur bei Ebbe betreten, bei Flut steht alles unter Wasser. „Der Meeresspiegel steigt kontinuierlich und frisst unser Land. Die einzige Option für uns ist auszuwandern. Aber wir wollen hier in unserer Heimat bleiben.“
Das Inselreich Kiribati mitten im Südpazifik zwischen Australien und Hawaii ist an Schönheit und Faszination kaum zu überbieten. Auf einer Meeresfläche von 5,2 Millionen Quadratkilometern verteilen sich 32 kleine Atolle mit weißen Stränden und blauen Lagunen – sie bilden den weltweit größten, nur aus Atollen bestehenden Staat.
Viele Inseln sind unbewohnt. Aber mehr als die Hälfte der 100.000 Staatsbürger drängen sich auf Süd-Tarawa, der an manchen Stellen nur bis 10 Meter und selten mehr als zwei- oder dreihundert Meter schmalen Hauptinsel. Sie verlassen die abgelegenen Inseln wegen des Klimawandels und hoffen auf Süd-Tarawa auf ein besseres und sichereres Leben. Aber für die Menschen wird die Lage immer aussichtsloser, zumal Kiribati eines der ärmsten Entwicklungsländer der Welt ist.
Nach Prognosen der Vereinten Nationen droht Kiribati aufgrund des Klimawandels im Meer zu versinken – bereits in 30 oder 40 Jahren könnte dieses Paradies verschwunden sein. Denn die Inseln erheben sich kaum mehr als 2 Meter über den Meeresspiegel. Viele Folgeprobleme des Klimawandels machen die Situation noch schwieriger. Neuerdings häufen sich Stürme, lange Trockenzeiten und starke Regenfälle wechseln sich ab, das wenige Trinkwasser versalzt, die natürlichen Schutzschilder der Inseln, die Korallenriffe, sind in Gefahr. Dazu das Problem der Überbevölkerung auf Süd-Tarawa und das damit verbundene Müllaufkommen. Der Staat hat wenig finanzielle Möglichkeiten diese Probleme zu lösen. Es gibt keinen Masterplan und kein koordiniertes Handeln.
Deshalb haben Teatata und seine 3 Söhne wie viele I-Kiribati – so der Name der einheimischen Bevölkerung – entschieden, ihr Haus direkt an der Küste selbst zu schützen.
PRODUKTION
Buch & Regie: Markus Henssler
Kamera & Produktionsleitung: Sebastian Georgi
Unterwasserkamera: Simon Donner
Ton: Alexander Ott
Schnitt: Thomas Holzhäuser
Grafik, Schnittassistenz: Ben Schröder
Tonmischung: Alexander Gress, Gress Tonstudio
Sprecher: Moritz Brendel
und Dorothea Baltzer, Helge Sidow, Mareike Schmidts, Johannes Wördemann, Marie Graulich,
David Georgi, Lily Weisbarth, Hannah Graf
Produktionsassistent Kiribati: Vasiti Tebamare
Sturmfootage: NTNK Video
Produzent BildManufaktur: Jürgen Killenberger
Redaktion: Susanne Sterzenbach
Eine Produktion der BildManufaktur GmbH
im Auftrag des SWR
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