Diese Folge „Weltreisen“ verrät, was sich an den Stätten der pharaonischen Vergangenheit über Ägyptens Gegenwart lernen lässt. Wie eine Esels-Bibliothek Kindern auf dem Land in Simbabwe hilft. Und wie sich Sansibar, ein Zentrum des Lernens, verändert.
Ägypten
Eigentlich gibt es im ägyptischen Luxor alles, was Bildungsreisende glücklich macht: Etwa archäologische Stätten, die jeden Touristen ehrfürchtig erschauern lassen. Der Nil sorgt für fruchtbares Land und reiche Kultur, auf seinen Wellen kann man sich im Kreuzfahrtschiff gemächlich nach Assuan und zurück bringen lassen. Doch heute modern Nilschiffe vor sich hin, weil die Besitzer sie nicht mehr unterhalten können, Souvenir-Verkäufer demonstrieren gegen hohe Mieten und Urlauber berichten, dass sie von hungrigen Händlern regelrecht überfallen werden. In Luxor boomte der Tourismus bis zur Revolution.
Wegen der anhaltenden politischen Unruhe in Kairo meiden Europäer und Amerikaner seither die spektakulären historischen Stätten Ägyptens. Die einheimische Bevölkerung, die auf das Geld aus dem Tourismus angewiesen ist, verzweifelt. Bald beginnt die Nachsaison. Für viele Ägypter in Luxor geht es dann ums blanke Überleben.
Simbabwe
Sunshine bringt Bücher – Sunshine, der Bibliothekar. Ein großes Wort, denn neben Büchern muss er vor allem mit Eseln umgehen können. Hier in der simbabwischen Provinz sind Eselwagen das beste Fortbewegungsmittel. Vier Schulen fährt Sunshine jede Woche ab, bringt die Bücher dorthin. Die einzigen Bücher, in denen Geschichten erzählt werden. Seit die Eselsbibliothek zwischen den Schulen hin- und herreist, können die Kinder besser lesen, und auch ihr Englisch hat sich merklich verbessert.
Sansibar
Jahrhunderte lang war die Insel vor der tansanischen Küste nicht nur Hauptumschlagplatz für Sklaven und Elfenbein, es war – und ist bis heute – ein Zentrum des Lernens: für Kisuaheli, die am weitesten verbreitete Sprache in Ostafrika, für islamische Imame, die dort ausgebildet werden und für die sansibarische Küche (schließlich ist Sansibar für seine Gewürze berühmt). Dazu gibt es am Rande der historischen Altstadt, ein großes Areal von Plattenbauten, die DDR-Kolonnen einst gebaut hatten. Viele sind inzwischen wegen der hohen Luftfeuchtigkeit verwittert. Auch ein Lernprozess, dass nicht alles gut ist, was der (ost)deutsche Bruder den Sansibaris einst aufgeschwatzt hat.
(Auszug aus dem Pressetext)
Produktion
Produktionsdatum: Juli 2013
Redaktion: Volker Schwenck
Kamera: Jürgen Killenberger
Schnitt: Mohammed Ibrahim
Producer: Alfred Huber
ARD-Studio Kairo / Bildmanufaktur Kairo
Weitere Informationen
Sendetermine
EinsPlus: SO, 12.10.2014 08:30 Uhr